Tonkabohne oder Silvester, Hauptsache, es knallt. Für das Fräulein Magazin habe ich mir zwei festliche Rezepte ausgedacht, einen Tonkabean Manhattan und Mohntorte mit Tonkabohneneis. Für einen Kuchen braucht es übrigens keinen Anlass.
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Das bisschen Haushalt
… schafft Nadine Levy-Redzepi mit links. Drei Kinder, ein Mann, eine Mama, außerdem ein Job in einem der besten Restaurants der Welt. Ganz nebenbei kocht Levy-Redzepi Abend für Abend Gerichte wie Topinambur-Mandelmilchsuppe und Vanilleeis mit Lakritzstaub. Und schreibt Bücher darüber. Und reist mit ihrem Mann René Redzepi um die Welt. Für Rondo habe ich mit ihr ein Videotelefonat geführt, bei dem sie, kein Scherz, Fahrrad fuhr.
In Pauls Küche
Noch immer wohnen Paul & Perle nicht in derselben Stadt, was schade ist. Bis zur nächsten Ausgabe ihres Menüs bleiben immerhin die schönen Fotos, die Martin Dziuba Anfang 2017 in Pauls Küche aufgenommen hat. Damals wie heute lautet das Motto: „Schick in den April“.
„Ich bin keine große Esserin“
Kennengelernt habe ich Ana Roš auf einer kuriosen Kroatienreise, die ihren Ausgangspunkt in Šibenik nahm. Auf einer namenlosen Naturschutzgebietinsel sammelte die 45-Jährige Kräuter und wir Journalisten sahen ihr dabei zu. Ein Teil davon landete unverzüglich in Gin Tonics (daytime drinking war bei diesem Trip essentiell). Dass Kochen, anders als Trinken, ihre Leidenschaft ist, wäre gelogen. Essen übrigens auch nicht, schließlich sagt sie von sich selbst, sie sei „keine große Esserin“. Eher hat Ana Roš sich dem gefügt, was manche Schicksal nennen, andere Pflicht, wieder andere Liebe. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie mit dem Hiša Franko eines der spannendsten Restaurants in Osteuropa. Für Zeit Online habe ich mit ihr über Feminismus in der Küche, Brechreiz im Flugzeug und slowenischen Naturwein gesprochen.
Ellbogentief im Schokokuchenteig
… so habe ich die Kochlust Pur Session im Alten Wirt in Grunewald in Erinnerung. Ein halbes Jahr später halte ich das Ergebnis in Form des Kochbuchs „Sinn und Sinnlichkeit“ in der Hand. Danke an Jürgen Schmücking und dem Bio Hotel Team sowie allen Beteiligten für zwei tolle Tage und die Erkenntnis, dass bei Schokokuchen …
Schick in den April
Wir haben es wieder getan: Die zweite Ausgabe unseres Paul & Perle Dinners feierte den Frühlingsbeginn. Es gab: ** Brot mit dreierlei Butter ** Lachstatar mit Meerrettichsauce, Limettenrelish und Cucunci ** Wasabi-Grünteesuppe mit gebratenen Garnelenbällchen ** Burrata mit Orangenfilets, Koriander und Basilikumöl ** Gebratener Rosenkohl mit Karotten-Pastinakentalern und Macadamianüssen ** Eclairs gefüllt mit Tonkabohnen-Whiskey-Mayonnaise ** …
Die bittere Wahrheit
Die bittere Wahrheit ist, dass Kochen manchmal keinen Spaß macht. Dass Einkaufen der Horror sein kann. Dass hungrige Mäuler gestopft werden wollen. Katie Bryson kennt diese Probleme. Als Mutter zweier Teenieboys und Ehefrau eines Feuerwehrmanns brennt es eigentlich immer. Meistens muss es schnell gehen und nahrhaft sein. Kalorien zählen mehr als Instagram-Likes. Bei solchen Geständnissen bleibt so manchem Foodblogger der Avocadotoast im Hals stecken. Was hilft: Einmal beherzt schlucken und beim Sonntagsessen von Feeding Boys Inspiration sammeln für schnelle und einfache Gerichte.
Paul x Perle
Von Zeit zu Zeit muss auch eine Foodautorin weg vom Schreibtisch und hinter den Herd, um die Realität nicht aus dem Blick zu verlieren. Gemeinsam mit dem großartigen Buch-, Wein- und Trüffelliebhaber Jörg Dauscher koche ich unter dem Namen Paul & Perle mehrgängige Menüs für Freunde und Fremde. In Berlin sagt man dazu Supper Club, …
Kochen kann ich besser als anbraten
Den letzten Sommer habe ich an vielen Orten verbracht. Einer davon war Millstatt am See. Umgeben von Kärntner Bergen und Bergen von Kärtner Kasnudeln habe ich zwei Wochen in der Villa Verdin gekocht, gebacken und geschnippelt. Wie sich das Leben als Küchensklave anfühlt, steht in der Zeit Ausgabe 45/2016 und hier.
Schaut Netflix. Kocht Congee
In der Berliner Markthalle Neun gibt es den Reisporridge Congee bereits zu kaufen, drei Happen für fünf Euro. Haben wir es mit einem Trendgericht zu tun? Während ich noch immer darauf warte, dass hierzulande endlich die Comfort-Pfannkuchen Okonomiyaki ankommen, mache ich mir mein Congee selbst. Wie das geht, steht bei Zeit Campus.
Ketchup, Maggi und andere Irrtümer
So wie viele Menschen noch immer Ketchup für eine Nudelsauce halten, verhält es sich in meiner Familie mit Maggi. Nudeln, so minimalistisch wie möglich, lieben fast alle. Über die Jahre haben sich zwei Lager gebildet. Der Verwandtschaft väterlicherseits genügt als Beilage ein Stück Butter, dem schwäbischen Teil eine Flasche Wirtschaftswunderwürze. Ich erinnere mich an Weihnachtsfeste, an denen Ein-Liter-Maggiflaschen unterm Baum lagen. Zu Recht sind künstliche Aromen jeder Art heute für viele ein Tabu. Gibt es Foodblogger, die mit Maggi kochen? Ich glaube nicht. Ketchup hingegen hat bislang alle Trends überlebt. Das muss sich ändern. Mein Plädoyer für Spaghetti al Limone bei Zeit Campus.
Manche Männer schenken Blumen…
… andere einen Foodblog. Brigitte Schwarz‘ Goats Today beim Zeit Online Sonntagsessen.
Der Striezel ruft!
… der Berg auch. Ein Urlaub nach meinem Geschmack: Während andere Karten spielen, den ganzen Tag in einer Almhüttenküche stehen. Nachmittags gibt es Mohnputizen, um Mitternacht handgeflochtenen Striezel. Frische Kräuter auf der Almwiese sammeln. Lästige Tätigkeiten wie Zwiebelschneiden delegieren.
Anna Zoras und Esa Imres toller Blog Eingebrockt & Ausgelöffelt beim Zeit Online Sonntagsessen.
In die Küche oder kann das weg?
Besser nicht praktisch, aber schön als umgekehrt. Oder was ist gegen die Kuchenherzform auf dem Foto einzuwenden? Andererseits lauert beim Kauf des ersten Schwungs Küchenutensilien für die eigene Wohnung das Gefühl der Maßlosigkeit. Man steht dann bei Ikea, sortiert den Inhalt des Einkaufswagens in drei Haufen – ja, nein, vielleicht – und verpulvert am Ende doch das Budget für den gusseisernen Schmortopf, anstatt Teller und Besteck zu kaufen. Entweder man isst fortan alle Gerichte direkt aus dem Topf oder überlegt sich bereits vorher, was in eine Küche gehört.
Für Zeit Online Campus habe ich eine, natürlich extrem subjektive Liste verfasst.
Keep calm and boogie-woogie on
Ob in den fünfziger Jahren wohl alle Frauen am Herd mit so viel Herzblut bei der Sache waren wie Carolin Strothe? Was soll’s: Auf ihrem Blog Herzblut verrät die 37-Jährige Rezepte für Rosmarin-Cupcakes, turmhohe Marshmallow-Torten und eine Vorspeise, die an ihre italienischen Flitterwochen erinnert. Ich stelle Carolins Blog beim Zeit Online Sonntagsessen vor.
Die Perle kochte
Vor einigen Wochen habe ich gekocht, für Freunde und Fremde. Nachdem ein Tischproblem gelöst und die Sprachbarriere überwunden war, wurde der Abend so, wie ich ihn mir gewünscht hatte. Mit guten Gesprächen, neuen Bekanntschaften, niemals leeren Gläsern und einem Essen, das nicht immer perfekt, aber stets mit Liebe gemacht war. Das kam auf den Tisch: …
Snackbare Souvenirs
Nach zwei Wochen Japan stellt sich die Frage: Was fängt man mit sieben Kilo Untergewicht im Koffer an? Dasselbe, was bei minus sieben Körperkilo zu tun ist: mit Essen füllen. Folglich ist der letzte Tag meines Urlaubs für den Hamstereinkauf reserviert. Netterweise begleitet mich meine Gastgeberin, denn allein hätte ich nicht gewusst, was ich in …
Rauchmelderalarm
Für Zeit Online habe ich keine Mühen gescheut, einige Rezepte aus dem Kochbuch der Krautkopf-Blogger nachzukochen. Es hat geraucht, die Finger waren klebrig-schwarz und einer meiner Gäste mochte keine Pflaumen. Alles nicht so schlimm, denn wir wissen ja: Leben ist Risiko, Kochen auch.
Auch in Nigeria kochen sie mit Maggi

Links im Bild: Tibsi, ein Fleischeintopf aus Eritrea. Rechts im Bild: frittierte Fischköpfe, in Nigeria eine Delikatesse
Am Vorabend des Nachbarschaftstreffens von ZEITonline haben wir mit unseren Gästen gekocht. Es gab Vorspeisen aus Syrien, Hauptgerichte aus Eritrea und Nigeria und ein Dessert aus Pakistan. Es gab keine unangenehmen Überraschungen, abgesehen davon, dass ein Topf voller Fischköpfe im Weg stand – eine Delikatesse, sagt Bright. Neben Reis von Edeka machten die Köche auch von Maggi Gebrauch. Wahrscheinlich verbindet uns mehr als uns trennt.
Immer Ärger mit der Dialektik
Leben ist Widerspruch. Zum Frühstück gibt es kaltgepressten Rote-Bete-Saft, nachmittags Kaffee mit Sojamilch, auf Fleisch wird verzichtet. Montag abends steht Yoga auf dem Plan, Mittwoch Pilates, Meditation zwischendurch. Zum Wochenende hin fällt die ganze Konstruktion eines ganzheitlich-bewussten Lebensstils in sich zusammen wie ein Kartenhaus, dann werden aus acht Stunden Schlaf zwei und aus grünem Tee …
Freunde wissen: Leben ist Risiko, kochen auch
Über die Kühnheit meiner Freundin A. staune ich immer wieder. In A.’s Küche stehen keine Kochbücher. Zwar hat sie die einschlägigen Foodblogs abonniert, nutzt sie allerdings nur als Inspiration. Wenn A. kocht, dann mit dem, was der Kühlschrank hergibt. Wenn sie backt – und das tut sie mit noch mehr Hingabe – dann mit den …
Schluss mit dem Perfektionismus: Drei Grüße aus der fast veganen Küche
In früheren, innerlich aufgewühlteren Zeiten fand ich Buchhandlungen schrecklich deprimierend. All die Klassiker, die man als kluger Mensch gelesen haben sollte! All die Standardwerke, Repertoiretitel, Must-reads und jeden Monat kommen zig neue hinzu! Wer so denkt, kann sich schon mal vormerken für einen Platz in der Burn-out-Klinik. Heute bin ich da großzügiger mit mir selbst, …
Die zukünftige Arbeitslosigkeit der Pizzaboten
Bald ist der Beruf des Pizzaboten ausgestorben und die DHL muss neue Arbeiter rekrutieren, um all die Fresspakete, sorry Kochboxen an all die Berufstätigen auszuliefern, die keine Zeit zum Einkaufen, aber große Lust auf Kochen haben. Diesen Eindruck erwecken zumindest die wie aus dem Boden sprießenden Kochbox-Startups. Nach Fresh Parsnip und Kuchimi ist Marley Spoon …
Anleitung zum Vegetarier sein
Obwohl ich in dieser Woche sicher zwanzig Stunden im Theater verbracht habe, bleibt dieser Abend in Erinnerung. Bei „Welcome to Germany“, einer Arbeit des Performancekollektivs Monster Truck, sitzt das Publikum an Biertischen auf einer kreisförmigen Bühne, eingefasst von einem zünftigen Bayern-Panorama. Wer schon mal auf der Wiesn war, wähnt sich in München. Zwei stramme Burschen in Lederhosen knallen jedem Zuschauer eine Wurst auf den Tisch. Ich sage „Nein danke, ich essen kein Fleisch“, die Wurst bleibt stehen.
Dann wird es dunkel und eine Frau im Hygieneanzug betritt die Szene. Von der Decke senkt sich ein Fleischerhaken herab, daran baumelt ein totes Ferkel. In den folgenden zwanzig Minuten zerlegt die Frau dieses Schwein mit kalter Präzision; „fachmännisch“ lautet die Vermutung von jemandem, der noch kein Schlachthaus von innen gesehen hat. Währenddessen, und das ist natürlich ein herrlich physischer Theatermoment, stinkt die Wurst auf dem Pappdeckel vor sich hin.
Für Leipziger Intendanten reicht so eine Sauerei, um ein Stück nicht zur Aufführung zu bringen, Berliner, die im Theater eben noch brennende Briefe gesehen und Kalkbrenner gehört haben, bleiben gefasst.
„Endlich Wochenende“, sprach der Showkoch und zückte das Tranchiermesser
Irgendwo mal gelesen, für immer hängen geblieben: Entgegen der Annahme, im Haushalt herrsche Gleichberechtigung, sind mehrheitlich noch immer die Frauen fürs Kochen zuständig. Beziehungsweise für das Kochen im Alltag. Ein Mann, der Freitag abends die Krawatte gegen die Manufactum-Schürze tauscht? Die Messer zum Klingen und den Dampfkochtopf zum Pfeifen bringt? Dieser Mann muss ein Showkoch …