Über Berlin schreiben heißt, Stereotype zu reproduzieren. Über Essen schreiben auch. Früher bestellten gesetzte Herren zehn Gänge in Sternerestaurants und verkauften das als Gastrokritik. Heute hat jeder was zu sagen, es wird geliket und gerankt und gelinkt. Portale wie Yelp machen aus jedem Imbisschecker einen Kritiker. In Zeiten, wo Marie-Luise aus Ingolstadt über ihre Brownies bloggt und man sich fragt, wer noch Kochbücher kauft, ist es eigentlich unmöglich, einen originellen Zugang zum Thema Essen zu finden. Einen Blog zu starten über Essen in Berlin scheint in doppelter Hinsicht absurd. Ich mache es trotzdem.