An Silvester muss es unter Umständen schnell gehen. Warum den Nachtisch nicht gleich mit Prosecco anfeuern? Kuchen und Alkohol, ein Traumpaar.
Alle Artikel mit dem Schlagwort ‘Sonntagsessen’
Ordnung ist der halbe Kühlschrank
Rezepte fein säuberlich in Ordnern sortieren, das mag ich auch sehr gerne. Fettflecke und Eselsohren hingegen gar nicht. Eine Schwester im Geiste ist Emma Prolic, die beim Sonntagsessen das Rezept für eine spätsommerliche Feigentarte vorstellt. Ob sie dieses auch in einer Klarsichtfolie aufbewahrt?
Einmal um die ganze Welt
… und die Taschen voller Rezepte, das beschreibt Sophie und Xenia von Oswald recht gut. In Berlin veranstalten die beiden Schwestern Foodevents und betreiben den lesenswerten Blog Rocket and Basil. Wo sie gerne essen gehen? Bei Lode & Stijn, Kin Dee, Mrs. Robinson’s und Kanaan. Wo trinken? In der Bar Zentral, bei Nathanja & Heinrich und Stagger Lee. Ihr Sonntagsessen? Berberitzenfleischbällchen in Safrantomatensoße.
Wenn Dein Zitronenbaum Dir keine Zitronen gibt, weil Du keinen Zitronenbaum hast, dann kauf sie doch im Supermarkt
Anspruch und Wirklichkeit liegen leider oft weiter auseinander als der Weg einer Avocado von ihrem Herkunftsort zum Käufer. Man möchte ein ökologisch korrektes Leben führen und kauft Dosenthunfisch. Man will kalt duschen und duscht warm. Und man kommt einfach nicht von diesem verdammt leckeren Avocadotoast lost. Manchmal ist ein wenig Großzügigkeit angebracht, mit sich selbst und seinem inneren Kind. Das Sonntagsessen und ich finden: Wenn Dein Zitronenbaum Dir keine Zitronen gibt, weil Du keinen Zitronenbaum hast, dann kauf sie doch im Supermarkt und back damit einen Zitronengugelhupf.
Ran an die Speckmarmelade
Wurst auf dem Frühstückstisch ist für viele bereits ein Problem. Aber Speck in der Marmelade? Kann Anne Beate Grüter sehr empfehlen. „Ich habe schon nachts Familienmitglieder mit dem Löffel am geöffneten Kühlschrank stehen sehen, mit einem Glas Bacon Jam in der Hand“, sagt die Bloggerin. Wie man diesen Aufstrich mit Suchtpotential zubereitet, steht beim Zeit Online Sonntagsessen.
Pulpo statt Chia
Saumagen, Gulasch, Königsberger Klopse: Es gibt sie noch, die rustikalen Blogger. Foodistas nennen Tanja und Carina Farwick und Jasmin und Marie-Christin Sotta ihren Blog, auf dem sie so ganz anders kochen als es dem Zeitgeist schmeckt. Für die Zeit-Online-Leser reicht schon ein Meeresfrüchterezept, um den kulinarischen Weltuntergang heraufzubeschwören.
Früchte feiern wie sie fallen
Derzeit hören Maja und Jernej Zver besonders gerne ein Lied von Harry Belafonte. „Shake Shake Shake Senora“ passt nicht nur gut auf eine Tanzfläche, sondern gibt auch die Richtung vor, wenn es darum geht, die überreifen Früchte von den Bäumen im Garten zu kriegen: indem man sie kräftig schüttelt. Was Jernej Kitchen damit anfängt, steht beim Sonntagsessen.
Jeder Tag kann ein Schokokuchentag sein
… oder ein knuspriger-Avocadosalat-Tag. Die Betreiberin von Brewing Happiness besitzt eine Gabe, die vielen verloren gegangen ist: Sie ist entspannt im Umgang mit Essen. Die Zeit-Online-Leser sind es nicht, wie man an der Kommentarspalte sieht.
Ehemals offizielle Eierkuchenbeauftragte
… das war Emily Wegner, deren Blog Emilies Treats ich beim Sonntagsessen vorstelle. Eingesetzt wurde sie von ihrem süßspeisenerprobten Vater, was vermutlich mit der Grund ist, dass sie noch heute die Eisdiele Hokey Pokey als eine ihrer liebsten Berlinziele nennt. Stimme zu.
Friedenspakt an der Salatbar
Grillen ist Krieg, weil: Fleisch- gegen Vegetarierfraktion. Als Friedensangebot taugen sättigende Salate, zum Beispiel einen Kartoffelsalat. Den Räucherlachs auf Wunsch weglassen.
Erst die Suppe, dann das Vergnügen
Zur Abwechslung mal jemand, der den umgekehrten Weg geht: von der Veganerin zur Carnivorin. Schuld war Ruby Smiths Umzug von den USA nach Marokko. In ihrer neuen Heimat kocht sie Simples wie diese marokkanische Suppe mit Schälerbsen und Fava-Bohnen. Zur Belohnung für so viel Bescheidenheit folgt später am Tag die eigentliche Sensation in Form der Merinda genannten Teestunde. Ich sage nur: Apfelkuchen mit Orangenblüten-Kardamom-Creme, Zitronentarte und Teekekse.
Einmal alles
Mezze ist der orientalische Begriff für Vorspeisen. Damit einher geht die schöne Praxis, alles, was auf dem Tisch steht, einfach zu teilen. Ein Trend, der unter dem Stichwort shared plates gerade auch die gehobene Gastronomie erreicht, was ich sehr begrüße. Für jemanden, der sich nicht entscheiden kann, ist „von allem ein bisschen“ nun mal die beste Lösung. Was dieses „alles“ sein kann, steht beim Zeit Online Sonntagsessen von Limon Rimon.
Wenn das Leben Dir Erdbeeren gibt…
… mach Chia-Kompott daraus. Der schmeckt auch noch nach Ende des Sommers. Das Rezept dazu kommt von Mehr als Grünzeug.
It’s a pie world
Go hard or go home, so lautet das Motto von Erin Clarkson. Was nicht recht passen will zu den mädchenhaften Verzierungen ihrer Kuchen. Vor allem bei Pies tobt sich die Neuseeländerin so richtig aus, wie das Sonntagsessen von Cloudy Kitchen mit seinen Blumen, Blättern und Gittermustern beweist.
Die Sprache des Körpers
Daun kaduk, bunga kantan und daun kesum? Nie gehört. Es handelt sich um Zutaten für einen malaysischen Kräutersalat. Das Rezept stammt vom Blog Vermilion Roots, den Christine Leong Knight nach ihrem Umzug in die USA aus Heimweh begonnen hat. Grundsätzlich ist die 38-Jährige der Meinung, man solle bei der Ernährung auf seinen Körper hören. Heißt jetzt „Intuitives Essen“ und ist, neben Intervallfasten, ein neuer Trend, was lustig ist, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um eine grundlegende menschliche Funktion handelt. Bekannterweise vertragen sich Rationalität und Trends eher selten.
Tonka, Tonka, Bumm, Bumm
Vor vielen Jahren hatte ich mal eine Tonkabohnen-Crème-Brûlée im, man glaubt es kaum, Gasthaus Linde. Schwäbische Avantgarde! Inzwischen ist die vanilleähnliche Zutat überall, im Eis, im Joghurt, sogar, wie kürzlich in Prag, in der Sauce Hollandaise. Und in dieser Erdbeertarte, die sich Jasmin Ralbofski ausgedacht hat. Ich persönlich kann Hirseschmarren mit Tonkabohne und Nüssen als Frühstück sehr empfehlen. Auch weil anschließend die ganze Küche danach duftet.
Rettet die Hausfrau
Die Hausfrau ist zuletzt etwas in Verruf geraten. Ist das diese Person, die sich zugunsten von Kindern, Mann und Haushalt selbst aufgibt? Die, statt in Konferenzen zu sitzen, Bettwäsche bügelt? Gar aus Langeweile einen Kuchen backt? Zumindest Letzteres mag stimmen, aber wer würde sich beschweren, wenn dabei etwas so Herrliches herauskommt wie diese Espresso-Eistorte? Manche sprechen gar von einer Bombe. Rebecca Firth, Autorin des Blogs The Displaced Housewife, ist übrigens alleinerziehende Mutter, Gartenbesitzerin und Kochbuchautorin. Ziemlich viel für eine, die angeblich zu viel Zeit hat.
پیچیده است
Als ich vor einigen Sommern zwei Wochen lang in einer Hotelküche gearbeitet habe (nachzulesen in der Zeit), kam ich nicht nur mit einem sehr, sehr guten Tiramisurezept zurück, sondern auch mit einem für persischen Reis. Letzteres habe ich von Jasem gelernt, meinem iranischen Kollegen, den ich an dieser Stelle herzlich grüßen möchte: سلام! Jasem! Persischer Reis ist nämlich eine Wissenschaft für sich. Arbeitsschritt reiht sich an Arbeitsschritt, das Ganze muss ein wenig am Boden anbacken, aber nicht zu sehr, dauert sehr lang und benötigt ein Küchentuch. Daran musste ich denken, als ich das Sonntagsessen von Lab Noon geschrieben habe. Und an meinen guten Freund Omid, mit dem ich jetzt endlich mal Persisch essen gehen sollte.
Lachs, Omelette und Champagner
Sibylle von Fischer und Sue Neuenschwander sind Freundinnen. Eine von ihnen wohnt in Zürich, die andere in Bern. Jede von ihnen hat stets die Zutaten für eine Eierspeise im Kühlschrank, außerdem eine Flasche Champagner. Für unangekündigten Damenbesuch. Das Sonntagsessen von Comme Soie ist ein asiatisch inspirierter Spinat-Lachssalat.
Manciting
Seit einiger Zeit ist die Welt um den schönen Begriff Mansplaining reicher. Gemeint ist die Unart mancher Männer, Frauen die Welt erklären zu wollen, eine Welt, die sie nur unwesentlich besser verstehen. In Anlehnung daran schlage ich den Begriff Manciting vor für das Phänomen, dass Männern Zitate zugeschrieben werden, die eigentlich von Frauen stammen. „Man soll dem Leib etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen“, das soll Winston Churchill gesagt haben und man sieht ihn vor sich, Zigarre rauchend und sich den dicken Bauch streichelnd, während er mit der freien Hand irgendwelche Verträge unterschreibt. Tatsächlich stammt der Satz von Teresa von Ávila, einer im 16. Jahrhundert lebenden Geistlichen. Ob sie ahnte, dass ihre Aussage mal als Legitimation für jeglichen Hedonismus herhalten muss, von der Bierbong zur Vollmilch?
Im Sonntagsessen von Soulsistakitchen geht es nicht um Katholizismus und auch nicht um Feminismus, sondern um Frühlingssalate.
Wer nicht will
Sollen sie doch Kohlenhydrate essen, sagt sich Rosemary Molloy frei nach Marie Antoinette, und serviert ihren Gästen, unter denen gewiss der ein oder andere Allergiker ist, Rosmarinkartoffeln.
Nobel geht die Welt zugrunde
… denkt sich Alexandre Bidault und serviert an einem ganz gewöhnlichen Sonntag Hummerschwanz-Ravioli. Weil er’s kann.
Knet mich, Baby
Sauerteig ist in aller Munde. Gerade hat Mary Scherpe von Stil in Berlin zum wiederholten Mal den besten gekürt. Ihn selbst herzustellen allerdings ziemlich verflixt. Wie es gehen könnte, verraten die coolen Girls von Baked beim Zeit Online Sonntagsessen. Ganz nebenbei sind sie der Beweis, dass Frauen in derselben Branche sich nicht zwangsläufig anzicken. Female Empowerment, Teigkneten für weibliche Solidarität!
(In Berlin gibt es das beste Sauerteigbrot übrigens bei Sironi und The Bread Station. Und bei der Schwedin Malin Elmlid, die mit ihrem Projekt The Bread Exchange beweist, dass Frauen gerne teilen.)
Daddy knows best
Denke ich an meine Kindheit zurück, fallen mir die Butternudeln meines Vaters ein. Mehr al dente als eine italienische Mama gutheißen würde, mit viel geschmolzener Butter und etwas Salz. That’s it. Prerna Singh von Indian Simmer hingegen assoziiert mit ihrem Vater ein Chicken Curry. Noch heute, sagt sie, befreit es sie unverzüglich von allen Sorgen. Kein Wunder, dass ich so verrückt bin nach Butterbrot.
Osterlamm
Vegane Ostern? Schwer vorstellbar. Wonach sucht man im Garten, wenn nicht nach Eiern? In Frankreich bringt die übrigens nicht der Hase, sondern Glocken mit Hühnerflügeln. Man muss das nicht verstehen. Egal ob Hase oder Huhn: Viele Flexitarier machen zu Ostern eine Ausnahme. Ich nicht. Wenn ich Fleisch essen würde, dann wäre es ein Rezept wie das von Florence Stoiber und ihrem Blog Avocado Banane: Lammkrone mit Bärlauch-Schupfnudeln und Karotten in Nussbutter. Weil ich bin, wie ich bin, gebe ich mich auch mit den Beilagen zufrieden.