Wer umzieht, braucht gute Freunde. Je mehr, desto besser! Auch wenn sie keine Gegenleistung erwarten, versteht es sich von selbst, dass die Helferlein wenigstens mit feinem Essen versorgt werden. Damit das Schleppen leichter fällt!
Vor meinem Umzug entrümple ich die Gefriertruhe, wobei ich auf mehrere Portionen eingefrorener Meersalzbutter stoße (ja, ich friere Butter portionsweise ein). Die von Le Président, es ist meines Wissens die beste, die man in Deutschland kriegen kann. Was damit anfangen? In Paris habe ich zum ersten Mal Bretonischen Butterkuchen gekostet und seither nie wieder. On y va! Beim Googeln stoße ich auf ein so simples, wie vielversprechendes Rezept. Praktischerweise braucht man dafür lediglich vier Zutaten: Besagte Meersalzbutter, Mehl, Zucker, Hefe (okay, und ein bisschen Wasser).
Die Bescheidenheit in der Zusammensetzung macht der Kuchen durch seine Zubereitung wett. Das Runterscrollen auf der Website nimmt kein Ende, so viele Arbeitsschritte trennen den Bäcker von seinem Werk. Nicht, dass ich nicht schon genug mit dem ganzen anderen Umzugskram zu tun hätte, aber hey, die Bäckerin wächst mit ihren Aufgaben.
Zugegeben schmunzle ich ein wenig über den Satz „Hierzu möchte ich feststellen dass ich das erste Mal den Fehler gemacht habe eine nicht dichte Springform zu nehmen aus der die Butter auf den Boden des Ofen lief… eine rauchende Katastrophe.“ Schön, dass auch bei anderen mal die Küche qualmt. Manche der Anweisungen versehe ich trotz mehrmaligem Durchlesen nicht („den Teig zusammenlegen wie einen Brief?“). Auch den Mengenangaben traue ich nicht so recht, 300 Gramm Zucker scheint mir doch ein wenig viel. Ein Trugschluss, es darf ordentlich gesüßt werden (wie immer empfehle ich Rohrohrzucker; insbesondere bei so wenig Zutaten sollten diese von Premiumqualität sein)! Wie so oft in letzter Zeit kommt mir mein Backofen in die Quere: Zufällig werfe ich nach zwanzig Minuten einen Blick hinein, da ist der Kuchen definitiv über seiner idealen Zeit (im Rezept: 35 bis 40 Minuten). Er schmeckt dann trotzdem ganz passabel. Das liegt natürlich vor allem an den austretenden Buttermassen. Wer mag, tunkt den gebackenen Kuchen hinein wie die Franzosen, vor denen man sich als Tunker nicht zu schämen braucht. Wer Umzugskisten schleppt, braucht schließlich viel Energie.
Hallo,
freut mich dass mein Rezept zum nachmachen inspiriert hat. Ich liebe diesen simplen Kuchen auch und habe ihn schon häufiger gemacht.
Um die Buttermassen am austreten zu hinden und den Kuchen ein bischen saftiger (und etwas länger backend) zu machen empfiehlt es sich eine geschlossene Form zu nehmen, also runde oder eckige Sprinform oder Glas/Porzellanform mit Seiten in die der Teig reinpasst und in Form gehalten wird. Dann wird auch die gesamte Backzeit benötigt da der Kuchen etwas dicker wird.
Viel Spass beim backen!